Wer Reiki gibt, ist immer balanciert und meditiert bestimmt mindestens eine Stunde täglich und ist auch ganz schön erleuchtet? Hahaha. Nein!
Schauen wir doch einmal genauer hin:
Wer mich kennt, weiß, dass ich meistens viel Ruhe ausstrahle und somit auch geduldig wirke.
Wer mich gut kennt, weiß, dass Geduld nicht zu meinen Kernkompetenzen zählt. Lach.
Schon öfter habe ich probiert, zu meditieren – soll es doch sooo wohltuend sein und Energie schenken…
Tja, was soll ich sagen: Still sitzen und an nichts denken kann ich nicht gut. Je stiller es um mich wird, umso lauter werden die Gedanken und umso mehr Konfetti fliegt mir durch den Kopf.
Reiki ist wie Meditieren
Beim Reiki bin ich meist (wie) in Trance, denn ich bin dann ganz im Moment, lasse fließen und nehme wahr. Meine persönlichen Gedanken werden still und ich öffne mich dem, was gehört oder gefühlt werden mag.
Positiver Nebeneffekt: Das ist nicht gedankenleer und ich bin beschäftigt. So fällt es mir sehr leicht, mich dem Flow hinzugeben.
Im Gegensatz zum „nur Meditieren“ jedoch achte ich natürlich darauf, welche Impulse ich wahrnehme. Ich möchte ja meinen Reiki-Empfangenden möglichst viele Informationen einsammeln und mitgeben.
Wie kann es also für mich ruhig werden?
Gedankenstille durch Beschäftigung
Durch meine Yoga-Lehrerin Petra (Grüße gehen raus!!!) habe ich von der „Sa ta na ma“ Meditation gehört und habe neugierig gefragt
Wie geht denn das?
Kurzerhand wurde die mit-Yogapraktizierende überredet (Danke, Netti ♥), mit uns gemeinsam zu meditieren, statt entspannt im Shavasana herumzuliegen.
Eine schöne Beschreibung der Abfolge habe ich bei Mandy auf der „Seelenvoll“-Seite gefunden. Lies gerne dort, wie der Ablauf sein kann.
Ich sitze also nunmehr seit über 22 Tagen täglich einmal auf meinem Yogakissen und singe, flüstere und denke „sa ta na ma“ in einer immer gleichen Abfolge zu einer Musik, die mir sehr gefällt.
Funfact: Ja, ich habe mich am Anfang schwer getan, lauthals zu singen – und dann auch noch sowas Seltsames?!?
Was sollen denn die Leute denken?
Tja, ziemlich schnell war es mir ziemlich schnurzpiepegal, was die Nachbarn denken mögen und was möglicherweise ArztpraxisbesucherInnen im Erdgeschoss mitbekommen. Bis heute ist auch noch niemand bei mir vorbei gekommen, um sich zu beschweren.
„Einfach mal machen…“ ist immer wieder genau richtig für mich.
Mein schönstes Meditieren
Ich war mit dem Konfettibus auf Tour und habe am Ostseestrand übernachtet. Da ich eh schlecht geschlafen hatte, fiel es mir nicht allzu schwer, um kurz nach 5 aus dem Fenster zu gucken, ob ein Sonnenaufgang zu sehen sein würde.
Wolken am Himmel und Seenebel waren keine optimalen Aussichten, dennoch habe ich mich aus dem Bett gepellt und bin mit Sitzkissen zu Wasserkante marschiert.
Rechts geschaut: Niemand
Links geschaut: Oh, da geht bereits jemand mit dem Hund Gassi… Stört mich das? Ja. Nein. Jein! Egal!
Geradeaus geschaut: Ooooooooooooooooooooooh… Wie wunderschön! Die Sonne lugt durch einen Wolkenspalt und gießt rosa-orangefarbendes Licht übers Meer. Möwen flattern… Ein Schwan zieht von links ins Bild.
Kitschig? JA! Allerdings einfach Realität an diesem Morgen, was für ein Geschenk!
Ich konnte mich nicht so 100prozentig aufs Meditieren einlassen – ab und an habe ich einfach aufs Wasser geschaut, weil’s so schön war. Meine Finger haben dennoch im Takt die eingeübten Bewegungen gemacht und ich habe fröhlich „sa ta na ma“ dazu gesungen und geflüstert und gedacht und geflüstert und gesungen…
Hier mein Blick aufs Meer – hachz:
Mein doofstes Meditieren
Natürlich weiß ich, dass „doofstes“ kein korrektes Word ist – aber es passt so schön.
Mit fiesen Halsschmerzen und gesundheitlich so gar nicht auf der Höhe habe ich mich neulich tapfer hingesetzt (soll ja gut tun und einen gewissen Ehrgeiz habe ich auch entwickelt, die Regelmäßigkeit nicht zu unterbrechen…).
Ich bin fast eingeschlafen und hing nur so halbmotiviert schlappi auf meinem Meditationsplatz. 12 Minuten können da echt lang werden.
Und doch: Hinterher fühlte ich mich ein klitzekleines Minibisschen besser.
Zeit für mich
Ich gebe zu, dass ich mit Zeit für mich selbst reich beschenkt bin, seit mein Erziehungsauftrag erfüllt ist. Wie schön ist das? Dennoch muss ich gestehen, dass ich auch viel Zeit verplempere und mich manchmal frage, wofür.
Mit dieser Meditation schenke ich mir daher wertvolle #metime, wo ich wirklich fokussiert bewusst Gutes für mich tue.
Neugierig und erwartungsfroh schaue ich auf die kommenden Tage: Es heißt, nach 40 Tagen regelmäßigem „Sa ta na ma“ geschehen Veränderungen auf mentaler und physischer Ebene… Ruhe und Balance? Ich werde berichten!
Was schenkst du dir? Was tust du dir Gutes?